Ausfluss, wann zum Arzt und Behandlung mit Homöopathie

Das Scheidensekret enthält Milchsäurebakterien, ist deshalb leicht sauer und schützt vor örtlichen Entzündungen. Als Ausfluss oder Weißfluß wird eine länger andauernde, übermäßige Absonderung aus der Scheide bezeichnet. Während der Schwangerschaft sowie kurz vor oder nach der Periode ist ein verstärkter Ausfluss normal. Die Beschaffenheit des Ausflusses sowie seine Begleiterscheinungen lassen auf die Ursache schließen: Verstärkter weißlicher Ausfluss ohne Begleiterscheinungen wird meist durch Hormonstörungen bei eingeschränkter Eierstocktäligkeit hervorgerufen. Weiß-gelblicher, geruchloser oder schwach hefeartig riechender Ausfluss von krümeliger Beschaffenheit, der mit Juckreiz und Brennen am Scheideneingang sowie Rötung und/oder Schwellung einhergeht, weist auf eine Pilzinfektion hin.

Wie behandeln?
In jedem Fall sollten Sie vor einer Selbstbehandlung abklären, nötigenfalls durch die Ärztin/den Arzt, um welchen Ausfluss es sich bei Ihnen handelt und was ihn verursacht. Erst dann können Sie mit den folgenden Maßnahmen einen Behandlungsversuch starten.

Zum Arzt:
Wenn nach einer dreitägigen Behandlung keine Besserung eintritt, suchen Sie besser eine Ärztin/einen Arzt auf. Von einer Selbstbehandlung in der Schwangerschaft sollten Sie in jedem Fall Abstand nehmen, da auch andere Ursachen diese Symptome hervorrufen können. Wenn neben den Beschwerden einer typischen Pilzinfektion der Scheide zusätzlich Fieber, Schüttelfrost, Unterleibsschmerzen, Beschwerden beim Wasserlassen oder Übelkeit auftreten, so ist der Gang in die Arztpraxis unumgänglich, um Begleiterkrankungen auszuschließen.

Ohne Medikamente
• Geeignete Wasseranwendungen sind Sitzbäder mit Kamillen-, Salbei oder Schafgarbenextrakt bei 37 °C. Die Pflanzenextrakte kaufen Sie besser fertig.
• Bei wiederkehrenden Pilzinfektionen sollten Sie über eine Ernährungsumstellung nachdenken. Eine besondere Anti-Pilz-Diät ist eine sinnvolle Begleitmaßnahme zur örtlichen Pilzbehandlung: Dabei wird auf Zucker in Nahrungsmitteln weitestgehend verzichtet, da er ein guter Nährboden für die Pilze ist. Die Ernährung sollte auf faserreiche Kost mit viel frischem Gemüse und verschiedenen Salaten, Quark, Joghurt, Käse, Fleisch und Fisch umgestellt werden. Kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Brot, Nudeln oder Kartoffeln sind dagegen vom Speisezettel gestrichen.
• Eng geschnittene Jeans, Unterwäsche und Strumpfhosen aus synthetischen Fasern schaffen ein pilzfreundliches, warmes und sauerstoffarmes Klima. Mit Naturfasern und locker und bequem sitzender Kleidung sind Sie besser ausgerüstet.
• Tägliche Hygiene ist notwendig, übertriebene Hygiene hingegen kann das normale Gleichgewicht der körpereigenen örtlichen Infektionsabwehr zerstören. Tägliches Waschen oder Duschen genügt, Intimsprays oder häufige Vollbäder sind entbehrlich.

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Mit Medikamenten
Das Auftreten von Ausfluss ist individuell verschieden. Wenn Sie sich hierdurch gestört fühlen und schwerwiegende Erkrankungen als Ursache ausgeschlossen sind, können Sie die folgenden Medikamente einsetzen.

Was bei Ausfluss nützt und schadet
Bei der Behandlung von Ausfluss kann das empfindliche Gleichgewicht des Intimbereichs gestört werden, daher sollten Sie der Anwendung von Kosmetika grundsätzlich kritisch gegenüberstehen.
Aber auch bei der Anwendung chemisch-synthetischer Medikamente oder Alternativmitteln gilt es, einiges zu beachten:
• Auf Scheidenspülungen sollten Sie generell verzichten, da dabei nützliche Bakterien ausgeschwemmt werden.
• Auch eine örtliche Anwendung von Joghurt ist keineswegs zu empfehlen, da dieser neben den

Pflanzliche Mittel
• Teekuren können bei Ausfluss helfen. Trinken Sie vier Wochen lang täglich mehrere Tassen einer Teemischung aus
1/3 Schafgarbe
1/3 weißer Taubnessel und
1/3 Frauenmantel.
2 Esslöffel der Mischung mit 3/4 Liter kochendem Wasser überbrühen, nach 10 Minuten abseihen und über den Tag verteilt trinken.

Chemisch-synthetische Mittel
Wenn Sie bereits in der Vergangenheit Erfahrungen mit Pilzinfektionen gemacht haben, können Sie diese selbst auch erkennen und zunächst eine Eigenbehandlung durchführen.
• Zur Behandlung eignen sich Präparate mit dem Wirkstoff Clotrimazol. Sie sind als Scheidentabletten und Scheidencreme erhältlich. Die Tabletten eignen sich nur für Frauen, die ein ausreichend feuchtes Scheidenmilieu haben, andernfalls lösen sie sich nicht auf. Die Creme ist einfacher in der Anwendung, denn sie wird mit einem Applikator in die Scheide eingeführt.
erwünschten Milchsäurebakterien auch krankmachende Keime enthalten kann.
• Steckt hinter dem Ausfluss eine Pilzerkrankung, hat das wegen der Ansteckungsgefahr auch Auswirkungen auf das Sexualleben. Bei der Behandlung einer Pilzinfektion sollte daher der Partner mit demselben Medikament in Cremeform mitbehandelt werden. Er muss zwar selbst keine Anzeichen einer Pilzinfektion bemerken, kann jedoch die Pilze bei jedem Sexualkontakt wieder an die Frau zurückgeben und so deren Behandlungserfolg gefährden. Sprechen Sie mit Ihrem Partner darüber.

Homöopathie
Die folgenden Beschwerdebilder sind nach den Begriffen Leitsymptom (L), seelische Verfassung (S) sowie mögliche Änderungen (M) geordnet.
• Ferrum metallicum D3, D4, D6 -Tabletten: L: milchiger, wäßriger, wundmachender Ausfluss, oft verfrühte, blaßrote, verstärkte, verlängerte Menstruation, Gesicht bleich oder vollblütig, große Schwäche, kalte Füße, Durst, Rheuma; S: gedrückt, ängstlich; M: Verschlimmerung in Ruhe, Besserung bei Bewegung.
• Kreosotum D6, D12 – Tabletten/Tropfen: L: brennender, übelriechender Ausfluss juckreiz der Scheide, Brennen beim Wasserlassen, Unregelmäßige, schmerzhafte Regelblutung, Pusteln, Furunkel; S: depressiv, verzweifelt; M: Verschlimmerung durch Kälte und Ruhe.
• Pulsatilla D3, D4, D6 – Tropfen: L: dicker, milchiger Ausfluss, zu schwache, zu späte Menstruation, Krämpfe, Frieren und kalte Füße; S: Depression, Weinerlichkeit; M: Trost und Bewegung im Freien bessert, Wärme verschlechtert.