Mittagessen immer beachten – affektive Methoden abzunehmen

In Ausnahmefällen (Geschäftsessen, Familienfeier …) kann man sich vor dem Mittagessen einen Aperitif genehmigen. Der Aperitif wurde bisher noch nicht erwähnt, da er in der Phase I verboten war.

1. Aperitif
Beim Aperitif sind mehrere wichtige Prinzipien zu beachten.
Zunächst sollte der Aperitif so wenig Alkohol wie möglich enthalten. Deshalb ist der durch Gärung gewonnene Alkohol zu bevorzugen und der gebrannte Alkohol abzulehnen, da dieser vom Organismus nicht so gut assimiliert werden kann. Auf hochprozentigen Alkohol wie Whisky, Gin, Wodka usw. sollte man deshalb auf jeden Fall verzichten.

Wenn ein Bedürfnis nach diesem starken Alkohol besteht, ist dies ein Zeichen dafür, dass man sich ständig in einem alcoholisierten Zustand befindet. Dies erklärt auch, warum die Anhänger hochprozentigen Alkohols ihn pur und auf nüchternen Magen trinken.

Da sie sich mehr oder weniger im Zustand der Hypoglykämie befinden, lässt der Alkohol den Blutzuckerspiegel vorübergehend ansteigen, was eine kurzfristige aufputschende Wirkung hat.

Eine derartige Gewohnheit begünstigt auch die häufig nach dem Essen auftretenden Müdigkeitserscheinungen.

Deshalb empfiehlt es sich, Wein, Champagner oder etwas Entsprechendes (Saumur mousseux, Cremant…) zu sich zu nehmen.

Die Angewohnheit, fruchtigen Weißwein als Aperitif anzubieten, wie etwa deutsche oder Elsässer Weine, Sauternes, Montbazillac, Bar- sac, Loupiac und Sainte-Croix-du-Mont, ist weiterhin zu befürworten. Doch die bedauernswerte Angewohnheit, unter den Weißwein oder, noch schlimmer, unter den Champagner Likör zu mischen, um dessen mittelmäßige Qualität zu verbergen, sollte für immer der Vergangenheit angehören. Kir müsste verboten werden (in allen Variationen), auch wenn es dem verstorbenen Erfinder – einem Domherrn, der dem Aperitif den Namen gegeben hat – nicht gefallen würde.

Bekanntlich enthält Likör Zucker, der in Verbindung mit Alkohol auf jeden Fall Hypoglykämie auslöst.

Punsch, Portwein und Sangria zählen im Übrigen auch dazu. Likör ist somit das beste Mittel, um sich selbst für den Rest des Tages oder Abends „zu betäuben“.

Ein weiteres wichtiges Prinzip, das unbedingt beachten werden muss, besteht darin, niemals irgend etwas auf nüchternen Magen zu trinken, abgesehen von Wasser. Wer die Prinzipien dieses Buches voll und ganz befürwortet, sollte mit dazu beitragen, dass sich diese Regel durchsetzt, vor allem in den Restaurants.

Es ist tatsächlich üblich, zuerst das Getränk zu servieren und erst lange Zeit danach das Essen zu reichen (wenn man überhaupt etwas zu essen bestellt). Die angebotenen Getränke bestehen natürlich ausschließlich aus schlechten Kohlenhydraten.

Das allerwichtigste Prinzip beruht jedoch darauf, niemals Alkohol auf nüchternen Magen zu trinken. Wenn man sich nicht daran hält, hat dies unweigerlich katastrophale Auswirkungen auf den Stoffwechsel.

Bevor man Alkohol trinkt, sollte man also etwas essen, aber nicht irgend etwas.

Um zu vermeiden, dass der Alkohol direkt ins Blut gelangt, ist es wichtig, zuvor für die Magenschließung zu sorgen. Dies geschieht mit Hilfe eines Schließmuskels (Pylorus), der sich zwischen dem Magen und dem Anfang des Dünndarms befindet. Dazu bietet sich der Verzehr von Proteinen und Lipiden an, deren langsame Verdauung für einen geschlossenen Magen sorgt.

Bevor man Alkohol zu sich nimmt, kann man zum Beispiel einige Käsewürfel (am besten Greyerzer) oder auch einige Scheiben Dauerwurst verzehren.2 Diese kleine Mahlzeit, die sich längere Zeit im Magen befindet, trägt gewissermaßen zur Neutralisierung des Alkohols bei, da sie ihn teilweise absorbiert.

Da die Lipide den Magen auskleiden, sorgen sie zudem dafür, dass die Absorption des Alkohols durch die Magenwand vermieden oder zumindest eingeschränkt wird. Aus diesem Grund wird auch behauptet, dass die Alkoholwirkung abgeschwächt wird, wenn man vorher einen Löffel Olivenöl zu sich nimmt.

2. Wein
Den Worten Dr. Maurys zufolge „hat sich der Wein in das Ghetto der alkoholischen Getränke einschließen lassen“.

Es ist deshalb bedauerlich, dass in vielen Fällen dem Wein synthetische, gezuckerte Fruchtsäfte vorgezogen werden, die oftmals schlimmere Auswirkungen auf den Stoffwechsel haben.

Wenn Wein in Maßen getrunken wird (etwa zwei bis drei Gläser (ä 0,11) täglich zu den Mahlzeiten), ist er ein köstliches Getränk, da er verdauungsfördernde, stärkende, antiallergische und bakterizide Eigenschaften besitzt. Er enthält im Übrigen eine große Menge an Spurenelementen.

Wie beim Aperitif ist es nicht der Wein selbst, der für die Müdigkeit nach dem Essen verantwortlich ist, sondern die Art, wie er getrunken wird. Wenn man im Restaurant keinen Aperitif zu sich nimmt, wird in der Regel sofort der Wein serviert und eingeschenkt. Wer dann der Versuchung erliegt und Wein trinkt, muss mit den gleichen Folgen rechnen wie beim Aperitif.

Man hat nun zwei Möglichkeiten: entweder wartet man, bis das Essen serviert wird, oder man bestellt eine Kleinigkeit zu essen (Käse, Wurst, Oliven), damit sich der Magen schließt.
Man sollte also immer die Vorspeise zu sich genommen haben, bevor man anfängt, Wein zu trinken.

Je mehr der Magen nämlich gefüllt ist, umso weniger kann der Alkohol seine negative Wirkung entfalten.

Am besten wäre es deshalb, sich das Glas Wein erst in der Mitte der Mahlzeit zu Gemüte zu führen. Wer sich danach richtet, wird nach dem Essen keine Müdigkeit mehr verspüren und auch keine Probleme mit der Verdauung haben.

Die Menge des Weines sollte dabei immer im Verhältnis zur zugeführten Nahrung stehen.
Wer zusätzlich Wasser trinkt, riskiert eine Verdünnung des Weines, wodurch dieser schneller verarbeitet wird, während er andernfalls zusammen mit dem Speisebrei absorbiert werden würde.
Dies bedeutet, dass man sich beim Essen entweder für Wein oder für Wasser entscheiden muss.

3. Brot
Auch in der Phase II ist es wünschenswert, bei zwei Hauptmahlzeiten auf Brot zu verzichten.
Brot sollte Bestandteil des Frühstücks sein, dort gehört es hin. Man kann im Übrigen soviel davon verzehren, wie man möchte. Brot sollte zudem als eine besondere Speise betrachtet werden; man kann ruhig einmal kilometerweit dafür fahren oder es auch selbst backen. Bei den anderen beiden Mahlzeiten ist Brot jedoch tabu.

Der Verzicht auf Brot bei zwei Hauptmahlzeiten ist auch eine Frage des Prinzips. Wer dieses Ziel in der Phase I erreicht hat, sollte auf jeden Fall dabei bleiben und nicht rückfällig werden (von Ausnahmen abgesehen).

Mit dem Brot ist es wie mit der Zigarette. Wenn man sich einmal etwas abgewöhnt hat, sollte man nicht wieder damit anfangen, sonst ist das Ende schon abzusehen.

Wer kennt nicht ehemalige Raucher, die lange Zeit keine Zigarette angerührt haben, um dann allmählich wieder mit dem Rauchen zu beginnen. Nach einer langen Abstinenz, die allgemeine Bewunderung hervorgerufen hat, sieht man sie eines Tages mit einer großen Zigarre (die Zigarre habe nichts mit Zigaretten zu tun, reden sie sich heraus).

Da sie nicht immer große Zigarren zur Verfügung haben, greifen sie zuerst auf kleine Zigarren, dann auf Zigarillos zurück. Bis zu dem Tag, an dem sie keine Zigarillos zur Hand haben und wieder anfangen, Zigaretten zu rauchen. Dies ist der Anfang vom Ende.

Wenn nun zu einem fettreichen Essen Brot gegessen wird – auch wenn es 100 %Vollkornbrot sein sollte – entsteht ein Völlegefühl.

Dies lässt sich leicht nachvollziehen: Man nimmt zum Beispiel eine reichhaltige Mahlzeit ein, bestehend aus zwei Vorspeisen, einem Hauptgericht, Käse und einer süßen Nachspeise. Wenn die Prinzipien der Methode sowohl bei der Zusammenstellung der Gerichte als auch bei der Art des Weintrinkens beachtet werden, wird man sich nach dem Essen leicht wie eine Feder fühlen, und trotz der großen Menge an zugeführter Nahrung gibt es keine Probleme bei der Verdauung und es stellt sich keine Müdigkeit ein.

Wenn man nun zu einer derartig reichhaltigen Mahlzeit ein Stück Brot isst, entstehen Blähungen und die Verdauung wird gestört. Um nichts in der Welt sollte man deshalb in seine alte Gewohnheit zurückfallen.

Wenn etwas absolut zu verurteilen ist, dann ist es die Angewohnheit der Leute, sich an den Tisch zu setzen und über das Brot herzufallen (durch Hypoglykämie ausgelöst), das sie eventuell noch mit Butter bestreichen. Wurde zuvor noch ein Glas Wein oder Aperitif auf nüchternen Magen getrunken, haben sie bereits 50 %ihrer Vitalität für den Rest des Tages eingebüßt.