Hyper, Hipo Glykämie und Simptomen – Müdigkeit von der Ernährung

Glykämie: Hyper und Hypo
Bekanntlich ist die Glukose der Treibstoff des Organismus, der vor allem für die Aufrechterhaltung der Muskel- und Gehirnfunktion benötigt wird.

Ohne Glukose wäre man nicht lebensfähig; ein Glukosemangel kann sich auf verschiedene Arten bemerkbar machen, insbesondere durch Müdigkeit.

Wie bereits dargelegt wurde, erfolgt der Transport der Glukose über das Blut; nüchtern beträgt der Glukosegehalt normalerweise 1 g pro Liter Blut.

Um diesen Idealwert aufrechtzuerhalten, greift der Organismus abwechselnd auf zwei Versorgungsquellen zurück:
– Glykogen, ein Pufferspeicher in Leber und Muskeln;
– Glukoneogenese, eine Umwandlung der Fette in Glukose.

Bei einem Anstieg der Glukosekonzentration – was nach der Absorption von Kohlenhydraten der Fall ist – spricht man von Hyperglykämie. Sinkt der Blutzuckergehalt dagegen unter 0,60 g/1, bezeichnet man dies als Hypoglykämie.

Ein Symptom kann ein anderes verbergen…
Wenn man ein Frühstück einnimmt, das aus guten Kohlenhydraten besteht (mit einem niedrigen glykämischen Index), steigt die Blutzuckerkonzentration nur mäßig an, zum Beispiel auf 1,25 g/1. Infolge einer geringen Insulinabsonderung sinkt der Blutzuckerspiegel zunächst leicht unter den Normalwert und stabilisiert sich dann gleich wieder bei 1 g/1.

Wenn sich das Frühstück dagegen aus schlechten Kohlenhydraten zusammensetzt (Weißbrot, Honig, Konfitüre, Zucker…), kann die Blutzuckerspitze beispielsweise einen Wert bis zu 1,80 g/1 erreichen. Dies hat eine hohe Insulinfreisetzung zur Folge, die bei einer funktionsgestörten Bauchspeicheldrüse extreme Ausmaße annehmen kann.

Dieser Hyperinsulinismus bewirkt eine übermäßige Absenkung des Blutzuckerspiegels, der bis auf 0,45 g/1 zurückgehen kann, wodurch eine Hypoglykämie ausgelöst wird (etwa drei Stunden nach dem Essen).

Sinkt der Blutzucker plötzlich ab, klagt der Betroffene über Beschwerden wie Blässe, Herzklopfen, Schweißausbrüche, Angst, Zittern oder Heißhunger. Im Extremfall kann es zur Bewußtlosigkeit kommen; es handelt sich dabei um die klassischen Zeichen von Hypoglykämie.

Der Arzt kann die Diagnose leicht stellen und erteilt Raftschläge, wie Rückfälle zu vermeiden sind, nachdem er eine schwere Krankheit als Ursache für die Hypoglykämie ausgeschlossen hat.

Die Mehrheit der Personen, bei denen eine Hypoglykämie festgestellt wurde, glaubt, dass dieser Zustand auf einen Zuckermangel zurückzuführen ist. Dabei ist gerade das Gegenteil der Fall!

Wenn sich die Hypoglykämie am späten Vormittag bemerkbar macht, liegt dies sehr wahrscheinlich an einer übermäßigen Absorption „schlechter“ Kohlenhydrate beim Frühstück, das hauptsächlich aus hyperglykämisch wirkenden Speisen bestanden hat.

Man befindet sich also um 11 Uhr im Zustand der Hypoglykämie, weil man um 8 Uhr unter Hyperglykämie gelitten hat. Deshalb bezeichnet man dieses Leiden auch als reaktive Hypoglykämie. Paradoxerweise ist es gerade ein übermäßiger Zuckerkonsum, der über eine extrem hohe Insulinfreisetzung das Defizit verursacht. Ein Symptom kann also ein anderes verbergen.